DDR-Technik aus den 1960ern könnte die Energiewende jetzt revolutionieren

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Eine Eisen Treppe, die an einer Wand befestigt ist und auf beiden Seiten mit Eisengegenständen versehen ist.

DDR-Technik aus den 1960ern könnte die Energiewende jetzt revolutionieren

Teaser: Vergessen von der DDR: Dieses geniale Verfahren könnte sich nun als Retter der Energiewende erweisen.

2. Oktober 2025, 08:03 Uhr MESZ

Ein längst in Vergessenheit geratenes Energiekonzept aus der DDR der 1960er-Jahre erlebt ein Comeback. Ingenieure haben eine Methode wiederbelebt, die mithilfe von Eisenoxid und Wasserdampf Wasserstoff sicher speichern und transportieren kann. Das Start-up Ambartec plant nun, diesen Ansatz in den kommenden Monaten zu testen.

Die Ursprünge der Technologie liegen in der DDR, wo Wissenschaftler des Deutschen Brennstoffinstituts ein Verfahren entwickelten, um Wasserstoff in Gasnetze einzuspeisen. Dabei reagierte Wasserstoff mit Eisenoxid zu Wasserdampf und Eisen. Der Dampf ließ sich anschließend wieder in Wasserstoff und Eisenoxid aufspalten – ein Kreislauf, der sich beliebig oft wiederholen ließ.

Jahrzehnte später stießen der Ingenieur Uwe Pahl und sein Kollege Matthias Rudloff auf die vergessene Methode. Sie gründeten Ambartec, um die alte DDR-Technologie für die moderne Nutzung zu adaptieren. Das Start-up besitzt noch immer die ursprünglichen Betriebsdaten, darunter handschriftliche gelbe Matrizen aus vergangenen Tagen.

Die Speicherung von Wasserstoff in Eisenklumpen umgeht viele der heutigen Herausforderungen. Der herkömmliche Transport von Wasserstoff ist teuer – durch Komprimierung, strenge Genehmigungen und Explosionsrisiken. Die neue Methode könnte die Lagerung vereinfachen: Wasserstoff ließe sich in Standardcontainern ohne zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen bewegen.

Ambartec hat bereits Unterstützung von großen Energieunternehmen gewonnen. Wintershall Dea, ein deutscher Gas- und Ölproduzent, zählt zu den Investoren. Nun will das Team die Stabilität des Systems über tausende Zyklen nachweisen, bevor eine breitere Einführung erfolgt.

Gelingt der Durchbruch, könnte die Technologie die Art und Weise revolutionieren, wie Deutschland mit Wasserstoff umgeht. Sie würde Kosten senken, Sicherheitsbedenken verringern und die Energiewende des Landes beschleunigen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die alte DDR-Idee den modernen Energieanforderungen gerecht wird.