Drogenhandel und Geiselnahme: Prozess gegen zwei Männer in Heilbronn begonnen

Drogenhandel und Geiselnahme: Prozess gegen zwei Männer in Heilbronn begonnen

Vor dem Landgericht Heilbronn hat ein Strafprozess gegen zwei Männer begonnen, die des Drogenhandels und der gewaltsamen Nötigung beschuldigt werden. Den Angeklagten wird vorgeworfen, zwischen Juli und Dezember 2024 mehr als vier Kilogramm Kokain – größtenteils aus den Niederlanden stammend – gehandelt zu haben. Beide befinden sich seit ihrer Festnahme am 19. Dezember des vergangenen Jahres in Untersuchungshaft.

Laut Staatsanwaltschaft hielten die beiden einen Mann in einer Heilbronner Shisha-Bar gefangen, da sie vermuteten, es könnte sich um einen verdeckten Ermittler handeln. Sie sollen ihn psychisch unter Druck gesetzt haben – unter anderem durch Fragen zu seinem Privatleben, flackerndes Licht in der Bar und die Androhung einer Hinrichtung durch einen Kopfschuss. Das Opfer wurde gezwungen, sein Handy herauszugeben, bevor es freigelassen wurde.

Der erste Verhandlungstag endete nach einer prozessualen Erörterung vorzeitig. Zeugen werden nun am 7. Oktober aussagen; weitere Termine sind für den 9., 14., 23. und 30. Oktober sowie den 18. November angesetzt. Ein Urteil könnte am 4. Dezember verkündet werden.

Einer der Beschuldigten muss sich zudem in einem separaten Verfahren wegen wiederholten Tragens von Waffen und Munition während desselben Zeitraums verantworten. Das Gericht hat keine Angaben zu den Identitäten der Angeklagten oder zur Dauer ihrer Untersuchungshaft gemacht.

Im Mittelpunkt des Verfahrens stehen Vorwürfe des großangelegten Drogenhandels, bewaffneter Bedrohungen und Nötigung. Bei einer Verurteilung drohen den Männern erhebliche Haftstrafen. Der Prozess wird in den kommenden zwei Monaten fortgesetzt, mit mehreren Sitzungen zu Zeugenaussagen und Beweisaufnahmen.