Was wird aus den Warnungen von Holocaust-Überlebenden?

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Ein historisches Schild mit Symbolen und Text in der Mitte des Bildes.

Was wird aus den Warnungen von Holocaust-Überlebenden? - Was wird aus den Warnungen von Holocaust-Überlebenden?

Was wird aus den Mahnungen der Holocaust-Überlebenden?

Was wird aus den Mahnungen der Holocaust-Überlebenden?

Was wird aus den Mahnungen der Holocaust-Überlebenden?

  1. Dezember 2025, 06:52 Uhr

Leon Weintraub, ein 100-jähriger Überlebender von Auschwitz, hat an seinem Geburtstag vor dem wachsenden Rechtsextremismus gewarnt. Seine Lebensgeschichte, geprägt vom Überleben gegen alle Widerstände, dient heute als Lehre für jüngere Generationen. Pädagogen und Aktivisten arbeiten daran, seine Botschaft – und die anderer Überlebender – zu bewahren, während ihre Reihen immer dünner werden.

Weintraub wurde in Łódź, Polen, geboren und erlebte die Schrecken des Holocaust am eigenen Leib. Nach seiner Deportation nach Auschwitz wurde er später in anderen Lagern zur Zwangsarbeit gezwungen, bis er im April 1945 befreit wurde. Mit nur 19 Jahren wog er bei seiner Befreiung 35 Kilogramm.

Heute erhebt er seine Stimme gegen globalen Fanatismus und nimmt dabei besonders die deutsche rechtspopulistische AfD ins Visier. Die Forderungen der Partei nach Massenabschiebungen aufgrund von Ethnie oder Religion erinnerten an gefährliche Ideologien der Vergangenheit, warnt er. Statt Spaltung ruft Weintraub junge Menschen zu friedlichem Miteinander auf. Da die Zahl der Überlebenden schrumpft, geht die Verantwortung, ihre Geschichten zu bewahren, auf andere über. Der Verein Zweitzeugen (Zweite Zeugen) vermittelt Weintraubs Erlebnisse in Workshops und regt zur Reflexion an. Nachkommen von Überlebenden sowie Pädagogen setzen sich dafür ein, die Erinnerung wachzuhalten. Yael Richler-Friedman von Yad Vashem betont die Bedeutung von Empathie in der deutschen Erinnerungskultur und lenkt den Fokus auf das persönliche Leid der Opfer. Die Journalistin Susanne Siegert erreicht jüngere Zielgruppen über Instagram und TikTok. Indem sie Bildung an soziale Medien anpasst, stellt sie sicher, dass Weintraubs Warnungen – und die anderer Überlebender – neue Generationen erreichen. Für ihn bleibt der Dialog mit Jugendlichen der beste Weg, Extremismus entgegenzutreten und eine Wiederholung der Geschichte zu verhindern.

Wenn die letzten Überlebenden sterben, werden ihre Zeugnisse durch Nachkommen, Pädagogen und digitale Plattformen weiterleben. Weintraubs Appell zur Wachsamkeit gegen Hass hängt nun davon ab, dass jüngere Stimmen die Botschaft weitertragen. Schulen, soziale Medien und Erinnerungsprojekte werden prägen, wie Deutschland – und die Welt – der Vergangenheit gedenken.