Warum *„Dinner for One“* seit 50 Jahren unseren Silvesterabend prägt

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Eine Gruppe von Menschen an Tischen mit Essen, Fernsehern, Lampen, hängenden Papieren und Vorhängen in einem Raum.

Warum *„Dinner for One“* seit 50 Jahren unseren Silvesterabend prägt

Jedes Jahr an Silvester schalten Millionen Menschen in Deutschland und Österreich ein, um Dinner for One zu sehen – eine kurze Komödie, die längst zu einer geliebten Weihnachtstradition geworden ist. Die 1963 unter der Regie von Heinz Dunkhase entstandene Produktion dreht sich um die Geburtstagsfeier einer älteren Dame, die von Absurdität, Einsamkeit und einem Butler geprägt ist, der im Laufe des Abends immer betrunkenere Züge annimmt. Obwohl der Sketch außerhalb der deutschsprachigen Welt kaum bekannt ist, gehört er seit den frühen 1970er-Jahren fest zum festlichen Fernsehprogramm.

Die Handlung spielt in einem englischen Salon um das Jahr 1900, eine Kulisse, die die starren Traditionen der britischen Oberschicht widerspiegelt. Miss Sophie, die Gastgeberin, feiert ihren 90. Geburtstag mit einem opulenten Mehrgänge-Menü, zu dem jeweils passende Getränke serviert werden. Der Haken: Ihre vier engsten Freunde – alle längst verstorben – sind die eingeladenen Gäste. Ihre Abwesenheit zwingt ihren Butler James, jeden von ihnen zu verkörpern, ihre Stimmen und Trinkgewohnheiten zu imitieren, während das Mahl fortschreitet.

Die Komik entsteht dadurch, dass James, der ohnehin den Wein einschenkt, jedes Glas mittrinkt, das für die imaginären Gäste bestimmt ist. Seine zunehmende Trunkenheit führt zu torkelnden Schritten, lallender Sprache und grotesken Versuchen, die Fassade zu wahren. Doch hinter dem Slapstick verbirgt sich ein ernsteres Thema: die Einsamkeit im Alter in einer von Ritualen besessenen Gesellschaft. Miss Sophies Abhängigkeit von James und ihr unausgesprochenes Einverständnis verleihen dem Sketch eine zusätzlich düster-verspielte Note. Über die reinen Klamauk-Momente hinaus funktioniert Dinner for One auch als Satire auf Klassenunterschiede und kolonialen Überfluss. Das formelle Diner mit seinen strengen Gängen und Getränkevorschriften karikiert die Absurdität der Oberschicht-Traditionen. Dass der Sketch bis heute beliebt ist, zeigt, dass seine Mischung aus Nostalgie, Witz und subtiler Kritik auch Jahrzehnte später noch anklingt.

Seit über 50 Jahren wird Dinner for One an Silvester ausgestrahlt und hat so aus einer skurrilen britischen Komödie einen deutschen Kultklassiker gemacht. Die Verbindung aus derbem Humor, gesellschaftlicher Reflexion und melancholischen Untertönen unterhält bis heute – und die Themen des Sketches sind nach wie vor aktuell. Sein Erbe beweist, dass manchmal die unwahrscheinlichsten Traditionen zu denen werden, auf die man am schwersten verzichten kann.

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Ein 90. Geburtstag, vier tote Gäste und ein Butler, der sich in den Wahnsinn trinkt. Warum dieser skurrile Sketch aus dem Jahr 1963 bis heute berührt – und uns jedes Silvester aufs Neue fesselt. Hinter dem Slapstick verbirgt sich eine überraschend düstere Botschaft.

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