TeamViewer Aktie: Bank unter Kaufverpflichtung

Admin User
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Eine Anschlagtafel mit ein paar Notizen daran.

TeamViewer Aktie: Bank unter Kaufverpflichtung

TeamViewers Aktienkurs steigt stark – trotz fehlender grundlegender Veränderungen

In den vergangenen Wochen ist der Aktienkurs von TeamViewer deutlich gestiegen, obwohl sich an den grundlegenden Unternehmensdaten nichts Wesentliches geändert hat. Der Anstieg geht auf eine ungewöhnliche Marktsituation zurück, die mit den Verpflichtungen zweier Großbanken zusammenhängt: Bis 2026 müssen sie Millionen von Aktien erwerben. Dieser technische Druck hat den Kurs in die Höhe getrieben, während Analysten die langfristigen Aussichten weiterhin zurückhaltend bewerten.

Aktuell pendelt der Kurs um die Marke von 6 Euro – ein Niveau, das er nur mit Mühe halten kann, während Händler auf weitere Bewegungen achten.

Der jüngste Kursanstieg von TeamViewer – plus 6,62 Prozent in den letzten 30 Tagen – ist auf ein künstliches Angebotsknappheit zurückzuführen. Sowohl die Bank of America als auch JPMorgan sind aufgrund eines physischen Swap-Geschäfts verpflichtet, bis Januar 2026 jeweils rund 5 Millionen Aktien zu kaufen. Diese erzwungenen Käufe haben das verfügbare Aktienvolumen am Markt verringert und so den Preis nach oben getrieben.

Technische Indikatoren deuten darauf hin, dass die Aktie weiter steigen könnte. Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt bei 27,6 – ein Wert, der als „überverkauft“ gilt und oft eine Erholung ankündigt. Gleichzeitig dient der 50-Tage-Durchschnitt bei 5,83 Euro als Unterstützung, die stärkere Rückgänge abfedert. Allerdings bleibt die 6-Euro-Marke eine wichtige Widerstandszone, die der Kurs bisher nicht nachhaltig durchbrechen konnte.

Trotz der jüngsten Gewinne stuft JPMorgan TeamViewer weiterhin mit "Neutral" ein und setzt das Kursziel bei 7,50 Euro an. Die Bewertung der Bank spiegelt wider, dass der Anstieg nicht auf grundlegende Verbesserungen im Unternehmen zurückzuführen ist, sondern rein technisch bedingt ist – ausgelöst durch die Kaufverpflichtungen der Banken.

Anfang Dezember hatte TeamViewer zwar die FedRAMP-Zertifizierung erhalten, ein wichtiger Schritt, der den Zugang zu nordamerikanischen Regierungsaufträgen erleichtert. Doch dieser Erfolg war nicht der Haupttreiber für die aktuelle Kursentwicklung.

Die erzwungenen Aktienkäufe von Bank of America und JPMorgan haben ein vorübergehendes Ungleichgewicht im Angebot von TeamViewer-Aktien geschaffen. Zwar deuten technische Signale auf mögliche weitere Gewinne hin, doch die Analysten haben ihre Einschätzung zur fundamentalen Lage des Unternehmens nicht angepasst. Ob der Kurs sich oberhalb von 6 Euro stabilisieren kann, hängt vermutlich davon ab, ob diese künstliche Nachfrage die allgemeine Marktstimmung weiterhin überlagert.