Friedensgespräche zur Ukraine: Merz und Wagenknecht im Streit über EU-Hilfen und Kriegsverlängerung

Friedensgespräche zur Ukraine: Merz und Wagenknecht im Streit über EU-Hilfen und Kriegsverlängerung
In der deutschen Politik ist eine neue Debatte über die Friedensgespräche in der Ukraine entbrannt. Sahra Wagenknecht, Vorsitzende der BSW-Partei, warf EU-Führungskräften vor, den Krieg in die Länge zu ziehen, während Bundeskanzler Friedrich Merz die Rolle Europas bei der Unterstützung der Verhandlungen verteidigte. Der Streit eskaliert vor den entscheidenden Gesprächen zwischen US-amerikanischen und ukrainischen Vertretern in Berlin im Dezember dieses Jahres.
Im Mittelpunkt der Kontroverse steht ein 90-Milliarden-Euro-Hilfspaket der EU für die Ukraine, das Kritiker als kriegsverlängernd statt konfliktlösend ansehen.
Vom 15. bis 16. Dezember 2025 wird Kanzler Friedrich Merz in Berlin die US-Verhandler Steve Witkoff und Jared Kushner sowie den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj empfangen. Merz bezeichnete das Treffen als "echte Chance für einen echten Friedensprozess". Er betonte, dass jede Vereinbarung die territorialen Entscheidungen der Ukraine respektieren und starke Sicherheitsgarantien beinhalten müsse, um die Fehler der Minsk-Abkommen nicht zu wiederholen.
Merz wies die Vorwürfe zurück, die EU ziehe den Krieg künstlich in die Länge. Stattdessen hob er die abgestimmten Bemühungen Europas hervor, darunter ein 90-Milliarden-Kredit für die Ukraine sowie die fortgesetzte militärische Unterstützung im Haushalt 2026. Deutschland und die EU müssten seiner Ansicht nach geschlossen mit den USA zusammenstehen, um eine dauerhafte Stabilität zu sichern. Sahra Wagenknecht, Gründerin der BSW-Partei, übt scharfe Kritik am EU-Finanzpaket. Die 90 Milliarden Euro nannte sie "kriegstreibende Schulden", die den deutschen Steuerzahler belasteten. Zudem warf sie Merz und anderen EU-Spitzenpolitikern Realitätsferne vor und warnte, ihre Haltung berge die Gefahr, den Konflikt zu einem flächendeckenden europäischen Krieg eskalieren zu lassen. Darüber hinaus behauptete sie, die Verhandlungsposition Kiews habe sich durch EU-Forderungen in möglichen Friedensabkommen verschlechtert.
Unterdessen wies AfD-Co-Vorsitzende Alice Weidel Bedenken gegenüber jüngsten Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zurück. Die anstehenden Gespräche zwischen Trump und Selenskyj bezeichnete sie als "historische Chance", den Krieg zu beenden, und betonte, Frieden müsse für die Europäer oberste Priorität haben.
Der Berliner Gipfel im Dezember wird US-amerikanische, ukrainische und europäische Führungskräfte zusammenbringen, um eine verhandelte Lösung voranzutreiben. Trotz der Kritik von Wagenknecht und anderen bleiben der 90-Milliarden-Kredit Deutschlands und die militärische Hilfe zentral für die EU-Strategie. Das Ergebnis der Gespräche könnte entscheiden, ob der Konflikt einer Lösung näherkommt – oder weiter eskaliert.

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